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Lebensübergänge als Entwicklungskrisen und -chancen



Unser Leben ist geprägt von ständigem Wandel. Tages- und Nachtzeiten, Jahres-Rhythmen der Natur, gesellschaftlicher Wandel, Veränderungsprozesse in der Arbeitswelt: Wir haben viel Routine im uns anpassen. Wie sagte doch der deutsche Lyriker und Liedermacher Wolf Biermann so schön: «Wer sich selbst bleiben will, muss sich ständig verändern».


Es gibt aber Veränderungen, die uns mehr fordern, zeitweise vielleicht sogar überfordern. So kann z.B. der Übergang von der ersten in die zweite Lebenshälfte, die Neuorientierung zwischen zwei Jobs, das Abschiednehmen von geliebten Menschen, die Trennung vom Lebenspartner, der Übergang von der aktiven Berufsphase in die Zeit danach eine Entwicklungskrise auslösen.


Wenn wir uns den Übergängen bewusst stellen, bieten diese herausfordernden Zeiten aber auch eine einzigartige Chance für Entwicklung und inneres Wachstum. Wir können zum Beispiel

  • uns von überholten Lebensmustern lösen, von bisherigen Überzeugungen und Gedanken-Konstrukten verabschieden,

  • uns passendere Rollen und eine neue Lebensspur suchen,

  • unsere Prioritäten überdenken und neu bewerten, was uns im Leben wirklich wichtig ist.

 

Durch die Überwindung von Herausforderungen gewinnen wir innere Stärke, Widerstandsfähigkeit und Gelassenheit, die uns in Zukunft helfen kann, auch mit anderen Schwierigkeiten umzugehen.

 

1'000 Kraniche für Frieden und Glück

 

Ich persönlich befinde mich auch gerade in einer Übergangsphase mit einigen Veränderungen: Vor kurzem sind meine Töchter ausgezogen, mein Mann wurde pensioniert, eine liebe Freundin liegt im Sterben, mein 60. Geburtstag steht vor der Türe. Diese Ereignisse beschäftigen mich ziemlich. Ich habe mir vorgenommen, daran innerlich zu wachsen. Eine woche53-Teilnehmerin hat mich bei unserer letzten Durchführung zu einem aktiven «Begleit-Projekt» inspiriert: Ich falte 1’000 Kraniche* und denke dabei über mein Leben nach. Das Falten und diese ruhige Beschäftigung hilft mir, mich mit mir selbst und meinem inneren Ruf zu verbinden. So schenke ich mir Zeit für intensive Selbstreflexion. Eben habe ich den 911. Kranich gefaltet und ich fühle mich reich beschenkt!


* Eine japanische Legende besagt, dass ein Wunsch erfüllt wird, wenn man 1’000 Origami-Kraniche faltet. Die Geschichte ist eng mit dem Schicksal von Sadako Sasaki verbunden, einem japanischen Mädchen, das an den Folgen der Atombombenabwürfe über Hiroshima erkrankte. Sadako begann in der Hoffnung auf Heilung, 1’000 Kraniche zu falten. Obwohl ihr Wunsch nicht in Erfüllung ging und sie starb, wurde ihre Geschichte zu einem Symbol des Friedens und der Hoffnung auf eine bessere Welt.

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